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Exkursion des Geschichte-Leistungskurses der Q2 nach Nürnberg

01.02.2025

Eine Reise in die Vergangenheit mit Bedeutung für die Gegenwart 

Der Geschichte-Leistungskurs des 13. Jahrgangs fuhr vergangenes Wochenende, wenige Tage vor dem bundesweiten Holocaust-Gedenktag und im Zuge des 80. Jubiläums der Befreiung von Auschwitz, gemeinsam mit Herrn Echterhoff und Frau Kara nach Nürnberg. Obwohl die Stadt in Bayern bereits im Mittelalter eine der bedeutendsten Handels- und Kulturmetropolen war, ist sie heute vor allem durch ihren vielschichtigen Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt.

Besuch des NS-Dokumentationszentrums
Aus diesem Grund besuchte unser Kurs das NS-Dokumentationszentrum, das sich auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände befindet. Innerhalb von vier Stunden wurde uns interaktiv das rund 12 km² große Gelände sowie seine Geschichte nähergebracht. Besonders erschreckend war die Erkenntnis, dass ein Großteil der geplanten Anlage trotz ihrer enormen heutigen Dimensionen nie vollständig nach den Vorstellungen des größenwahnsinnigen natio-nalsozialistischen Architekten Albert Speer fertiggestellt wurde. Die Monu-mentalität der Überreste machte dennoch deutlich, mit welchem propagandistischen Anspruch diese Bauten errichtet wurden und welche Inszenierung der Macht hinter der Architektur stand.

Der Justizpalast und die Nürnberger Prozesse
Am darauffolgenden Tag besuchten wir den prächtigen Justizpalast, der 1945/46 Schauplatz eines der bedeutendsten Gerichtsverfahren der Weltgeschichte war: der Nürnberger Prozesse. In diesen Verfahren wurden führende NS-Kriegsverbrecher für ihre Taten während des „Dritten Reiches“ zur Rechenschaft gezogen. Eine anschauliche Führung mit anschließendem Workshop offenbarte uns die heutigen Auswirkungen dieses Jahrhundert-Prozesses und verdeutlichte, dass er den Grundstein für den heutigen Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag legte. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des historischen Saal 600, in dem die Prozesse stattfanden und der bis heute ein Symbol für die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen ist.

Erinnerungskultur und Verantwortung in der Gegenwart
Unsere Exkursion nach Nürnberg machte eindrucksvoll deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um aus ihr zu lernen. Die besuchten Orte machten die abstrakten Zahlen und Daten der nationalso-zialistischen Verbrechen greifbar und zeigten uns, dass Geschichte keine bloße Aneinanderreihung von Fakten ist, sondern tief in unser heutiges Zusammenleben hineinwirkt. Besonders die Verbindung zwischen den Nürnberger Prozessen und der Entstehung internationaler Institutionen wie dem Internationalen Strafgerichtshof verdeutlichte uns, wie historische Verantwortung aktiv in der Gegenwart fortgeführt wird.
Doch diese Verantwortung liegt nicht nur in den Händen von Historikern, Politikern oder Juristen – sie liegt in unserer aller Hände. Besonders in Zeiten, in denen rechtsextreme Ideologien wieder an Zuspruch gewinnen, Verschwörungstheorien Verbreitung finden und demokratische Werte in Frage gestellt werden, wird die Auseinandersetzung mit der Geschichte umso wichtiger.

Demokratie verteidigen – Wählen gehen am 23. Februar! 
Die Erfahrungen in Nürnberg haben uns gezeigt, dass Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind – sie müssen geschützt und aktiv verteidigt werden. Gerade in der aktuellen politischen Lage in Deutschland, in der demokratiefeindliche Parteien versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten, ist es umso wichtiger, sich für eine offene, tolerante und demokratische Zukunft einzusetzen.
Daher mein Appell: Nutzt euer demokratisches Recht und geht am 23. Februar wählen! Jede Stimme zählt – für eine Gesellschaft, die aus der Geschichte gelernt hat und für eine Zukunft, in der Freiheit, Menschenrechte und Gerechtigkeit an erster Stelle stehen.

Mit vielen neuen Erkenntnissen, tiefen Eindrücken und einem gestärkten Bewusstsein für die Bedeutung historischer Verantwortung kehrten wir schließlich nach Hause zurück – mit dem festen Vorsatz, die Lehren der Geschichte nicht nur als Wissensstoff zu begreifen, sondern als Auftrag für unsere eigene Zukunft.

Fenja Wiedmann (Q2)

Exkursion nach Nürnberg 2025
Exkursion nach Nürnberg 2025
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