Gedenkstättenfahrt nach Berlin
Um die Geschichte, welche mit Leid und Unrecht verbunden ist, greifbarer zumachen, durften wir, eine kleine Schülergruppe der Q1, uns im Rahmen eines Bildungsprogramms der Konrad-Adenauer-Stiftung auf eine Reise zu zentralen Gedenkorten der nationalsozialistischen und DDR-Vergangenheit Deutschlands machen.
In Berlin haben wir ein volles Programm an Führungen gehabt, welches am 29.06. mit dem Besuch eines Konzentrationslagers etwas außerhalb von Berlin begann. Die Besichtigung der Gedenkstätte Sachsenhausen begann mit einer kleinen Einführung in die Entstehung und Vergrößerung des Konzentrationslagers über den Zeitraum des Nationalsozialismus. Darauf folgte eine Tour des Guides durch das ehemalige Konzentrationslager, der uns erzählte, dass es neben der Gedenkstätte eine Polizeischule in einem alten Gebäude gibt, welches schon damals von den Nazis erbaut wurde und zu Sachsenhausen gehört hatte. Nachdem wir mit dem Rundgang fertig waren, gab der Guide uns eine Stunde, um kleine Präsentationen über von ihm vorgegebene Themen vorzubereiten. Um diese zu halten, musste jede Gruppe alleine durch die Ausstellungen laufen, diese beschäftigten sich mit Zwangsarbeit, Schicksalen einzelner Personen, medizinischen Versuchen sowie Versorgungen. Nach diesem knapp vier Stunden Programm machten wir uns auf den Weg zum „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, auch dort hatten wir einen Guide, welcher uns über die Entstehung des Denkmals vom Beschluss der Entstehung 1999 bis zur Eröffnung 2005 erzählte. Dort gab es ein kleines unterirdisches Museum, welches der weiteren Aufklärung dient, in diesem durften wir eigenständig herumlaufen und uns selber über die Entscheidungen des Regimes, mehrere Schicksale, gefundene Briefe etc. informieren. E gab einen Raum, in welchem man sich Viedeointerviews von Zeitzeugen ansehen konnte.
Am nächsten Tag sahen wir uns einmal die Seite der Täter an, wir fuhren nämlich zum Wannsee-Haus, in welchem die „Lösung der Judenfrage“ besprochen wurde und schließlich die Ermordung von Millionen Juden festgelegt wurde. Dort hatten wir eine Stunde Zeit um selbstständig mit Audioguides durch die Museumsausstellung zu laufen, es war erschreckend zu sehen wie Juden und ihre Tötung entmenschlicht wurden. Danach ging es weiter zur Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeit. In dieser bekamen wir eine circa dreistündige Tour, welche ihren Fokus auf die ca 8,4 Millionen verschleppten Zwangsarbeiter legte, darunter auch Kinder und schwangere Frauen, Danach zeigte die Historikerin uns die Baracke 13, in welcher die Zwangsarbeiter lebten. Die Baracke hatte in allen Räumen zahlreiche Inschriften mit Namen, Daten und Zeugenberichten der dortigen Lebensumstände. Am 01.07. haben wir uns morgens auf den Weg zur Gedenkstätte Hohenschönhausen, ein ehemaliges Stasi Gefängnis begeben. Dort schauten wir uns zuerst ein 15-minütiges Video zur Einführung in die Gedenkstätte an, dann lernten wir unseren Tourguide kennen, welcher mit 20 Jahren aus der DDR nach Amerika geflohen war. Er erzählte uns seine Sicht auf die DDR-Zeit, während er uns die Verhörräume, Einzel- und Gruppenzellen zeigte. Dort lernten wir vieles über die Lebensverhältnisse und Verhörtechniken der Stasi. Nach dieser Führung begaben wir uns ins Unterlagen-Archiv der Stasi. Dort verbrachten wir knapp vier Stunden. In diesen Stunden hörten wir über geplante Gebäude, welche teilweise nie gebaut wurden, wir gingen in Gruppen durch kleinere Ausstellungen und redeten später über einzelne Personen, welche von der Stasi überwacht wurden. Außerdem konnten wir Drucke von Stasi-Akten sehen.
Am letzten Tag wurden wir von einem Zeitzeugen durch historische Orte Berlins geführt. Zu diesen gehörten das Brandenburger Tor, die U-Bahnstation Mohrenstraße; welche aus dem Marmor aus Hitlers Büro entstanden ist, den Reichstag, die Hauptstraße, an welcher einst die Mauer entlang lief, den ehemaligen Standort von Hitlers Bunker und vieles mehr.
Nelly Schmidt (Q1)

