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„Ich bin ein Glückspilz!“ – Eva Weyl zu Gast in der RSE

08.05.2025

 

Welch eine erstaunliche, unglaubliche Aussage! Von einem Menschen, der gleichzeitig sagt: „Vor mehr als 80 Jahren stand ich auf der Todesliste, um deportiert zu werden in die Konzentrationslager.“ Aber der Zufall habe sie gleich vier Mal vor dem Tod bewahrt.
Wer ist dieser Mensch? Eva Weyl, geboren am 07. Juni 1935 in Arnheim in den Niederlanden. Aber eigentlich wäre sie in Kleve in Deutschland geboren worden, wenn 1933 die Macht nicht an Hitler und die NSDAP übergeben worden wäre. Ihre Eltern flohen 1934 aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die Niederlande. 
„Ich habe eine Aufgabe und ihr müsst mir helfen!“ Mehrfach formuliert Eva Weyl diesen Satz. Wobei? Wir alle haben die Aufgabe dafür zu sorgen, dass nicht vergessen wird, was vor über 80 Jahren passiert ist, nicht weil wir irgendeine Schuld an den Grausamkeiten tragen – dies betont Eva Weyl immer wieder –, sondern weil wir heute dafür kämpfen müssen, das zu bewahren, was in den 80 Jahren seit 1945 entstanden ist: eine funktionierende Demokratie, die auf gegenseitigem Respekt und Gemeinschaft aller Menschen und nicht auf Hass und Ausgrenzung beruht.
107.000 Juden und Sinti und Roma wurden aus dem Lager Westerbork deportiert, nur 5.000 haben überlebt; d.h. 102.000 Menschen sind umgebracht worden. Immense Zahlen, aber erreichen sie uns? Eva Weyl macht die Einzelschicksale hinter diesen Zahlen sichtbar. Mit kräftiger Stimme und immer wieder das Publikum ansprechend erzählt Eva Weyl ihre Geschichte, die stellvertretend für das Schicksal vieler verfolgter Menschen steht. Dabei schildert sie nicht nur das Leid, was die Menschen im Lager erdulden mussten, sondern auch, wie ihre Familie die Nationalsozialisten überlistet hat: Weil den Juden alle Wertsachen abgenommen worden sind, hat die Mutter kleine Diamanten in die Knöpfe ihres Kindermantels eingenäht. Aus diesen Diamanten hat Eva Weyls Mutter sich nach dem Krieg einen Ring machen lassen, den Eva Weyl nun „Tag und Nacht“ trägt.
Besonders perfide habe der Lagerkommandant Albert Konrad Gemmeker gewirkt. Er habe im Lager eine Scheinwelt inszeniert, mit Theateraufführungen und Konzerten, mit Sportangeboten, einem Krankenhaus und einer Kantine, mit Kindergarten und Schule. Den Menschen sollte vorgegaukelt werden, dass man sie wohl kaum 2000 km weiter im Osten umbringen würde, wenn man hier im Westen einen solchen Aufwand mit ihnen betrieb. Eva Weyl ist heute mit der Enkelin des Kommandanten befreundet. „Wir sind beide Opfer von Albert Konrad Gemmeker.“
Eva Weyls Botschaft zum Schluss fasst ihren Auftrag an uns noch einmal anschaulich zusammen: In einem Comic fragt ein Vater sein Kind: „Gibt es an Deiner Schule auch Christen, Muslime und Juden?“ Das Kind antwortet: „Nein! Bei uns gibt es nur Kinder!“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Eva Wyl und wünschen ihr, dass sie noch zahlreiche solche Vorträge halten kann.

Eva Weyl

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